Seit den frühen 1990er Jahren forscht eine Gruppe von Wissenschaftlern unterschiedlicher Disziplinen an einem gemeinsamen Ansatz zur ökonomischen Beschreibung moderner Wirtschaftssysteme. Zahlreiche Forschungsarbeiten mit unterschiedlichen Einzelaspekten einer umfassenden Theorie sind bisher veröffentlicht.Das derzeit wichtigste Forschungsprojekt ist die sogenannte Alternative Wirtschaftstheorie.
Durch die „Verknüpfung“ der qualitativen Systemtheorie Luhmanns mit der quantitativen Beschreibung von Systemen nach Straubs – auf der Gibbs-Falk-Dynamik basierender – „Alternativen mathematischen Theorie der Nicht-Gleichgewichtsphänomene“ entsteht die Alternative Wirtschaftstheorie. Sie stellt eine alternative Methodik zur Beschreibung ökonomischer Systeme auf Meso- und Makroebene dar, welche auch ohne die stark einschränkenden Annahmen vieler traditioneller volkswirtschaftlicher Theorien auskommt.
Dieser Ansatz ermöglicht unter Zuhilfenahme eines Theorienhomomorphismus die differenzierte aber dennoch integrierte und konsistente Beschreibung der Wirtschaftswirklichkeit unter Berücksichtigung ihrer Irreversibilität, ihrer Offenheit sowie ihrer Einbettung in außerökonomische Systeme.
Dabei ist die Alternative Wirtschaftstheorie ein weitaus differenzierterer Ansatz als in der orthodoxen Makroökonomie gemeinhin üblich; bezieht sie doch unterschiedliche Sachverhalte und Phänomene zwingend mit ein, welche von der „Lehrbuchökonomie“ bisher weitgehend vernachlässigt wurden, darunter z. B. Fragen der Rechtsstruktur, Fragen zur Nutzung eines evolutorischen und irreversiblen Zeitkonzeptes oder etwa der Inanspruchnahme der natürlichen Umwelt.
Wir wünschen Ihnen auf den folgenden Seiten viel Spaß beim Lesen und würden uns über ihre Anmerkungen freuen.